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2025-01-29
Teil 2: Unser Leben mit einem hochallergischen IBD-Hund (Achtung langer Text)
Blanca liebte es, durch Maisfelder zu laufen und bis zum Oktober 2022 ist das auch immer gut gegangen.
Aber in diesem schicksalsreichen Monat musste sie mit etwas zusammengestoßen sein, denn an ihrer linken Schulter bildete sich eine große Geschwulst.
Da dieses hätte entarten können, haben wir sie im April 2023 notgedrungen operieren lassen.
Das Fatale hierbei war, dass bei ihr die Narkose nachgespritzt wurde, obwohl wir extra darauf hingewiesen haben, dass sie schwer darmkrank ist und wir extra den ersten OP-Termin genommen haben.
Sie wurde erst sehr viel später operiert – daher auch die nachgespritzte Narkose – und es dauerte nach der OP noch ca. 4 Stunden, bis Blanca wieder einigermaßen wach war.
Diejenigen, die sich mit der Rolle des Darms für unser Immunsystem und unsere Gesundheit ein wenig auskennen, können sich vorstellen, was hiernach passiert ist.
Mittlerweile habe ich, aufgrund meiner Tätigkeit als Ernährungs- und Gesundheitsberaterin, bei Blanca durch ein Ausschlussverfahren feststellen können, dass sie die chronische und unheilbare Autoimmunkrankheit IBD/IGOR hat.
Leider hat sich unsere bisherige TA nicht auf meine Aussagen verlassen und bestand auf eine Magen-Darmspiegelung mit Biopsie, um IBD „schwarz auf weiß“ feststellen zu lassen. Eher hätte sie uns nicht weiter medikamentös weiterhelfen können.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Blanca schon so einige Antibiotika bekommen, die wir kurze Zeit später wieder als unverträglich absetzen mussten.
Also haben wir diese Untersuchung im Mai 2024 durchführen lassen, mit dem Ergebnis, dass unsere Maus wirklich IBD/IGOR hat - welch eine Überraschung - mit den dazugehörigen Herausforderungen, wie Reflux, Gastritis, usw..
Sie wurde daraufhin medikamentös eingestellt mit Azulfidine und Prednisolon und ab da ging es ihr grauselig schlecht.
Auf Anraten des TA in der Klinik ließen wir noch eine Kottransplantation vornehmen, die ihrer Darmflora helfen sollte.
Aber – so unser Verdacht – außer Spulwürmern hat sie nicht wirklich etwas gebracht.
Nachdem es unserer Maus bis Ende 2024 dermaßen schlecht ging, sie keine Lebensfreude mehr hatte, nur noch lethargisch den Tag verbrachte und unsere damalige TA uns nicht wirklich weiterhelfen konnte, haben wir die Notbremse gezogen.
Denn, was wir absolut nicht wollten, war eine Blanca, die keinen Spaß mehr am Leben hat.
Gott sei Dank haben wir uns in unserer Verzweiflung an eine andere TA gewendet, die neben der Schulmedizin auch die Naturheilkunde mit in ihre Behandlungen einfließen lässt.
Und DAS war und ist Blancas und unsere Rettung gewesen.
Das Medikament Azulfidine haben wir unverzüglich als unverträglich absetzen dürfen, was bereits zu einer Verbesserung von Blancas Allgemeinzustand geführt hat.
Dann wurde eine Nickelallergie festgestellt.
Seitdem wir ihr Futter nur noch mit Kunststofflöffeln zubereiten, geht es ihr nochmals besser. Ihre Näpfe sind schon seit jeher aus Keramik.
Wir haben auch noch die Proteinquelle in ihrem Futter wechseln müssen und seitdem sich das alles eingespielt hat, erkennen wir unsere Blanca nicht mehr wieder.
Sie hat wieder Lebensfreude, geht gerne spazieren - hat dafür auch wieder die Kondition, die Verdauung hat sich wieder normalisiert, usw.
Wir wissen, dass die Autoimmunkrankheit IBD nicht heilbar ist und dass irgendwann der Moment kommen wird, an dem wir uns geschlagen geben müssen. Aber so lange es Blanca gut geht, sie noch kämpfen will und wir immer noch Möglichkeiten finden, ihr zu helfen, kämpfen wir gemeinsam.
Ich hoffe, dass ich Ihnen mit dieser Geschichte (Teil 1 und Teil 2) ein klein wenig deutlich machen konnte, warum ich den Weg der Ernährungs- und Gesundheitsberaterin für Hunde eingeschlagen habe.
Ich möchte einfach Hunden und ihren Menschen dabei helfen, dass sie gemeinsam viele gute Jahre miteinander verbringen können.
Seitdem weiß ich aber auch, dass uns unsere Vierbeiner genau sagen, was sie wollen und was ihnen gut tut - wir müssen nur genau hinschauen.
Und nicht nach dem Motto handeln “ein hungriger Hund ist noch nie vor einem vollen Futternapf verhungert”.
Sabine Degner - 18:35:48 @ Hundeernährung und Hundegesundheit, Alltagsthemen, Persönliches und was mich so bewegt