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2025-01-29
Teil 1: Wie ich zur Ernährungs- und Gesundheitsberatung kam (Achtung langer Text).
Nachdem wir uns am 08. Juni 2016 schweren Herzens von unserem Snoopy (Beagle/ Jack-Russel/Dackel-Mix, der 11 1/2 Jahre alt geworden ist) verabschieden mussten, haben wir uns gesagt: Nie mehr einen Hund, denn so einen wie unseren Snuppel werden wir nie wieder bekommen.
Tja, wenn das mal so einfach wäre.
Nachdem wir eine Woche am Boden zerstört waren, mein Mann abends, wenn er nach Hause kam, die stürmische Begrüßung unseres Vierbeiners vermisst hat und auch sonst irgendwie etwas fehlte, kamen wir doch ins Grübeln.
Einerseits schauten wir uns an und meinten, dass wir doch jetzt endlich die Möglichkeit hätten, Fahrrad zu fahren, in Urlaub zu fliegen, usw. usw.
Andererseits stellten wir uns die alles ändernde Frage “Wollen wir das überhaupt?”
Schwupp saßen wir im Auto und fuhren zu einer nahe gelegenen Tierschutzorganisation, mit dem Ergebnis, dass seit dem 19. Juni 2016 Blanca, eine mittlerweile 9-jährige Mischlingshündin aus Griechenland, unseren Haushalt aufmischt.
Nur, es hat sich auch bewahrheitet, dass ein Hund nie wie der andere ist.
Blanca ist eigentlich das genaue Gegenteil von Snoopy. Sie ist eine Hündin, verträgt das Autofahren nicht, ist Hochallergikerin und - jetzt kommt der Dreh- und Angelpunkt - hat einen extrem empfindlichen Verdauungstrakt.
Womit wir zum eigentlichen Thema kommen:
Wie wahrscheinlich die meisten Hundebesitzer auch, haben wir ihr damals – also noch vor meiner Ausbildung zur Ernährungs- und Gesundheitsberaterin - Trockenfutter gegeben, hinterher mit ein wenig Nassfutter gemischt.
Dass Blanca im Verhältnis zum Trockenfutter zu wenig getrunken hat, darüber haben wir uns eigentlich nie so richtig Gedanken gemacht. Sie hat ja aus Bächen oder sauberen Pfützen getrunken.
Dann fing es an, dass Blancas Kot manchmal mit Blutbeimengungen versehen war. Da sie aber sonst ganz lebhaft war, haben wir uns da auch noch nichts bei gedacht. Auch die Tierärztin sah darin nichts Dramatisches. Und es war ja auch nur manchmal und kam auch bei anderen Hunden vor.
Dann aber blieb es nicht mehr bei „manchmal ein wenig Blut im Kot“. Nun kam hinzu, dass sie eines Morgens aus ihrer Box raustorkelte, mich ganz apathisch anschaute und plötzlich auch Blut erbrochen hat.
Mein Mann und ich sind dann mit ihr sofort in die Tierklinik gefahren und dort sagten sie uns, dass sie nicht garantieren könnten, dass unsere Maus durchkommt. Zu diesem Zeitpunkt kam nämlich nur noch pures Blut vorne und hinten raus.
Gott sei Dank ist unsere Blanca eine Kämpfernatur und nach drei Tagen durften wir sie wieder nach Hause holen.
Im darauffolgenden Jahr wieder fast das gleiche Spiel. Nur da haben wir die Anzeichen rechtzeitig erkannt und sind direkt zum Arzt, bei dem sie dann dank Infusionen an drei Tagen schnell wieder auf den Beinen war.
Das Seltsame ist, dass uns damals kein Arzt sagen konnte, was unserer Blanca fehlte.
Dann - und ich muss aus heutiger Sicht sagen ENDLICH - hat sie eines Tages ihr Trockenfutter nicht mehr angerührt und auch nicht mehr das Nassfutter, welches wir ihr immer beigemischt haben (Stichwort: damalige Unkenntnis).
Da wir auf die ganzen vorherigen Signale nicht geachtet haben, hat sie uns jetzt sozusagen mit der “Hammermethode” gezeigt, dass das Futter nichts für ihren Körper ist. Und das im Urlaub.
Lange Rede kurzer Sinn - wir haben auf ein Nassfutter umgestellt, welches angeblich sehr hochwertig sein soll und nicht im normalen Handel zu erhalten ist.
Nachdem unsere Blanca aber damit extrem abgenommen hat und mir keiner aus diesem Futtervertrieb zum Wohle meines Hundes vernünftig helfen konnte, hatte ich “die Nase voll”. Zumal ich zu diesem Zeitpunkt auch wusste, wie die Vertriebler (m/w/d) an die Bezeichnung “zertifizierter Ernährungsberater” gekommen sind.
Meine Devise lautet: Wenn ich mich als zertifizierter Ernährungsberater bezeichne, will ich auch eine entsprechend ordnungsgemäße, produktunabhängige und fachlich umfangreiche Ausbildung machen.
Und ich wollte endlich ein Futter haben, was unsere Maus verträgt und ihr gut tut.
Also gesagt - getan.
Während dieser Aus- und Weiterbildung wurden Themen behandelt, wie z.B.:
- Fütterungsarten
- Folgen falscher Fütterung
- Futterzusammenstellung
- Fütterung bei bestimmten Krankheiten.
Und da habe ich auch erkannt, wie viel wir bei unseren Vierbeinern mit falschem Futter anrichten können.
Bei Snoopy, der ausnahmslos Trockenfutter bekommen hat, war es ein schleichender Prozess, der sich über Jahre hinweg gezogen hat. Hinzu kam bei ihm noch, dass wir ihn mit einem SpotOn-Präparat gegen Zecken behandelt haben, welches in meinen Augen ebenfalls zu seiner Krankheit (Krebs der Blutgefäße) beigetragen hat. Auch, wenn wir das Mittel wirklich nicht sehr häufig angewendet haben.
Bei Blanca haben sich die Folgen der “für sie nicht passenden” Fütterung sehr schnell gezeigt. Ihr Körper hat mit Blutungen reagiert.
(Anmerkung: SpotOn setzen wir bei ihr gar nicht ein, sondern durchsuchen sie nach jedem Spaziergang sehr gründlich nach Zecken.)
Die gründliche Analyse von Blancas Situation während meiner Ausbildung, hat u.a. zu dem Ergebnis geführt, dass bei ihr eine umfangreiche Fleischproteinallergie festgestellt wurde, zu der sich auch noch Allergien gegen Ei, Milch, Fisch, Nüssen, chemische Antioxidantien, Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Farbstoffe gesellten.
Mit Hilfe einer Art Ausschlussdiät habe ich dann ein Futter “zusammenbauen” können, welches sie sehr gut vertragen, sehr gerne gefressen und welches ihrem Körper die Vitalstoffe geliefert hat, die sie benötigte.
Darüber hinaus bekam sie durch dieses Futter auch in einem gewissen Maße die Flüssigkeit, die sie brauchte, denn Trinken war immer noch nicht so ganz ihr Ding.
Obwohl wir hier mittlerweile auch zu einem kleinen “Trick” gegriffen haben. Wir machten ihr das Wasser schmackhaft, indem wir ein wenig Fleischsaft von ihrem normalen Fütterungsfleisch ins Wasser gemischt haben.
Aber das Wichtigste war, dass wir seit dieser Art der Fütterung Ruhe hatten - kein Blut mehr im Kot, einen lebenslustigen, vitalen Hund, der sein Futter liebte und mit Heißhunger fraß, von dem tollen Fell mal ganz abgesehen.
Bis zum Jahre 2022 (siehe Teil 2: Unser Leben mit einem hochallergischen IBD-Hund).
Sabine Degner - 17:53:00 @ Hundeernährung und Hundegesundheit, Alltagsthemen, Persönliches und was mich so bewegt